In Berlin gibt es kaum eine Straße ohne Baustelle. Überall werden Häuser renoviert. Entweder sie werden wärmegedämmt oder aufgestockt oder beides. Jedes weitere Wort über die unökonomische und unökologische Wärmedämmung ist überflüssig. Jetzt geht also ans Aufstocken. Berlin hat immer mehr EinwohnerInnen, deswegen braucht es auch mehr Wohnungen. So weit, so klar.
Die Häuser werden immer höher, schöner, besser. Frei nach dem Motto: Berlin soll schöner werden. Und wenn sie dann schöner sind, werden neue, solvente MieterInnen oder gleich KäuferInnen gesucht. Die vorherigen MieterInnen müssen sehen, wo sie bleiben. An der Peripherie gibt es noch günstigen Mietraum. Da lebt es sich vielleicht nicht so gut, aber wen interessiert das. Denn das Ziel scheint zu sein, dass Berlin zukünftig nicht mehr „arm, aber sexy“ ist. Sondern wohlhabend, aufgeräumt, vorzeigbar. Also „reich und sexy“. Und damit ohne Charakter.
So sieht es aus, wenn ein schlichtes Mietshaus zu Eigentumswohnungen durch eine Hausrenovierung hochgerüstet wird in der Münchener Straße Ecke Penzberger Straße in Berlin-Schöneberg wird:

